Aus Schwarz zu "Bares für Rares" mit Horst Lichter

Petra Henrich hatte einen wertvollen Schatz. Den hat sie bei der TV-Show "Bares für Rares" angeboten.

Petra Henrich aus Schwarz hatte ein seltenes Sammlerstück für die Trödel-Show "Bares für Rares. Foto: Linda Buchhammer

SCHWARZ - "Hallo Petra, ich habe dich damals schon im Fernsehen gesehen und jetzt wieder. War das nun die Fortsetzung?", fragten kürzlich mehrere Bekannte der Grebenauerin Petra Henrich bei ihr nach. Die Frau aus Schwarz war nämlich schon einmal zu Gast bei der Fernseh-Trödel-Show "Bares für Rares". Und dort erkannten die Weggefährten die Schwärzerin auf der Mattscheibe.

Sofort klärte Henrich das Rätsel auf. Der Beitrag war lediglich eine Wiederholung ihres einstigen Auftritts in der Sendung von Horst Lichter. Und das liegt schon eine Weile zurück. Den eigentlich war der Ausstrahlungszeitpunkt im November 2019. "Es ist doch spannend, dass man Jahre später noch diesen Bekanntheitsgrad erfährt", schmunzelt Henrich über den Wirkungsgrad der Flohmarktshow mit Unterhaltungscharakter.

Die Initiative zur Teilnahme ging damals von den beiden Männern im Hause Henrich aus. Petras Ehemann Claus und Sohn Steffen hatten Gefallen an den "Bares für Rares"-Folgen. Dort feilschen mehrere Händler mit den TV-Showgästen um deren Ware. "Ein richtig antikes Stück haben wir doch auch schon Jahrzehnte auf der Fensterbank stehen", entflammte kurzerhand in der Familie die Idee zur Bewerbung. Frei nach "Mutter wird's richten" schickte die Mittfünfzigerin alle angeforderten Informationen und Bilder zur Person und dem angebotenen Schätzchen - eine Bronze Bacchantin mit Thyrosstab um 1900 - an die Produktionsfirma. Experten prüften die Echtheit der Rarität und erstellten eine Expertise. Kurze Zeit später kam der Anruf, sie seien dabei. Der Fahrt nach Köln ins Puhlheimer Walzwerk, ein bekannter Unternehmens- und Bildungsstandort mit Kultur- und Freizeitangeboten, stand nichts mehr im Wege.

"Für mich war es total spannend, mal hinter die Kulissen der bekannten Sendung zu schauen", erzählt Henrich freudig von den Aufzeichnungen am Film-Set. Der Termin war im Sommer. Eine "Affenhitze" forderte alle Beteiligten schon in der Frühe sehr heraus. Die Aufnahmen erfolgten in zwei Teilen. Im ersten Part wurden die mitgebrachten Gegenstände und Schätze der eingeladenen Personen zunächst von einem Experten beäugt und beurteilt.

Die Schwärzerin bot eine gut erhaltene, weinbekränzte, nackte Bacchhantin in tänzerischer Pose mit signierter Plinthe auf einem Marmorsockel an. Ein echtes Werk des einstigen deutschen Medailleurs und Bildhauers Bruno Friedrich Emil Kruse (1855 Hamburg - 1906* Chicago).

Bewertung bemühte sich Horst Lichter im Gespräch mit Henrich, die Geschichte der Skulptur zu erfahren sowie die berühmten Fragen "Warum, weshalb, wieso und wieviel? zu klären. Die Expertise und die Wertvorstellungen von Henrich stimmten überein, so dass die Kandidatin von dem Fernsehkoch, Buchautor und Moderator die sogenannte "Händlerkarte" erhielt, um wiederum ihr Exponat im "Händlerraum" zum Kauf anbieten zu können.

Im zweiten Teil trat die Verkäuferin vor das Podium von Händlern, denen die Einschätzungen der Experten keineswegs bekannt waren. Der Handel konnte beginnen. Ähnlich einer Versteigerung trieben die Antiquitätenhändler den Preis gut in die Höhe, derweil Petra Henrich das Geschehen mit ernster Pokermiene beobachtete. Am Ende machte die Runde bei dem Gebot von 500 Euro einen Cut. Der jüngere Händler Fabian Kahl gab dieses Hochstangebot ab und wurde von den anderen nicht mehr überboten. Also blätterte er die Scheine für die Anbieterin hin, und alle waren zufrieden und glücklich. "Unter 400 Euro hätte ich die Bronze Skulptur wieder mit nach Hause genommen. Einen Hunni mehr - das war sogar mehr als ich ursprünglich wollte", denkt Henrich an ihre Erfolgsgeschichte bei Film und Fernsehen zurück.

Bis zur Ausstrahlung des Beitrags vergingen nochmals drei Monate unter der Prämisse höchsten Stillschweigens über den Verlauf und Inhalt der Filmaufnahme. Im November lehnte sich die Familie im Gründchen dann gemütlich zurück und lächelte voller Glückseligkeit über Petra Henrichs Auftritt bei und mit Horst Lichter. "Wiedersehen macht Freude - wer weiß, vielleicht gibt es wirklich noch eine Fortsetzung", lässt die Protagonistin die Zukunft einer weiteren seltenen Bronzeskulptur offen.

Quelle: Oberhessische Zeitung https://www.oberhessische-zeitung.de/lokales/vogelsbergkreis/grebenau/aus-schwarz-zu-bares-fur-rares-mit-horst-lichter_23888079

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