Der Biber ist zurück
EULERSDORF - Die Bissspuren an Bäumen sind unverkennbar und es gab es auch schon Sichtkontakte. Der Biber, der seit letztem Jahr in der Jossa bei Wallersdorf angekommen ist, strebt weiter "Gründchenaufwärts". Das berichtet der Umweltbeauftragte der Stadt Grebenau und ehemalige Revierförster Arno Eifert in einer Pressemeldung. "Wir freuen uns riesig, dass der Biber mittlerweile die Schwarza als Lebensraum entdeckt und bei Eulersdorf ein passendes Biotop gefunden hat. Somit versucht, neben Wildkatze und Luchs, eine weitere seltene Art, auf ihrem Weg zurück in ehemalige Refugien, wieder bei uns heimisch zu werden", sagt Eifert. Ortsvorsteher Spohr ist begeistert: "Der Biber hat pünktlich zu unserer 750 Jahr-Feier den Weg zurück nach Eulersdorf gefunden. Unser örtlicher Naturfreund Norbert Gröger wird ein wachsames Auge auf ihn haben."
Im 16. Jahrhundert wurde der Biber in Hessen ausgerottet. Seit seiner Wiederansiedlung vor etwa 25 Jahren im Spessart sucht er sich neue Lebensräume. In Hessen breitet sich der lange Zeit ausgerottete Biber zur Freude von Naturschützern wieder aus. Naturfreunde vermuten, dass er über die Rhön und den Flusslauf der Fulda zu uns an die Schwarza gekommen ist. Lässt man dem Biber 10 bis 30 Meter "Spielraum" auf jeder Uferseite" (Schutzzone), renaturiert er die Flüsse von allein und gestaltet naturnahe Gewässerlandschaften.
Biber sind Nager. Sie fressen keine Fische, sondern die Rinde von Bäumen und fällen diese, um an die frischen Blätter und Zweige der Krone zu kommen. Das übrige harte Holz verwenden Biber zum Bauen von Staudämmen oder "Biberburgen". Im Sommer fressen sie auch Uferstauden wie Brennnesseln und Wiesenkräuter. Für den Winter legen sie sich unter Wasser "Holzlager" an, denn Biber halten keinen Winterschlaf und brauchen auch dann Nahrung. Um vom Ufer leicht in den Fluss zu gelangen, gleiten sie auf von ihren selbst gebauten Erdrinnen, den sogenannten "Biberrutschen", das Ufer hinab. "Wir werben insbesondere bei den Gewässeranrainern, für die Akzeptanz des über ein Meter großen, sympathischen Nagetieres mit der charakteristischen Schwanzkelle, der als Baumeister und Landschaftsgestalter im Tierreich gilt", betont Eifert.
Quelle: Oberhessische Zeitung https://www.oberhessische-zeitung.de/lokales/vogelsbergkreis/grebenau/der-biber-ist-zuruck_21100447