Die Bevölkerung des Gründchens versammelt sich zum Volkstrauertag

Ein Spätsommertag hätte kaum schöner sein können. Wärmende Novembersonne bildete den äußeren Rahmen der zentralen Gedenkfeier und ließ sich die späten Nebelschleier auflösen. Anlässlich des Volkstrauertages in der Stadt Grebenau wurde in diesem Jahr die Bevölkerung des Gründchens an das Ehrenmal auf den Friedhof zu Wallersdorf eingeladen. Insgesamt hatten sich über 90 Personen auf den Weg gemacht und füllten den Bereich um das Ehrenmal und die Friedhofshalle aus.

Die Gedenkrede zum Volkstrauertag hielt in diesem Jahr der Grebenauer Pfarrer Toralf Kretschmer. Er ging mit seinen Worten auf das Leid ein, das durch die beiden Kriege, aber auch durch Terror, Flucht und Vertreibung über die Menschheit gekommen ist. Dies beispielhaft an Heinrich Krug aus Wallersdorf, dem einzigen Kind seiner Mutter. Seit nunmehr genau 100 Jahren wird sich am Volkstrauertag in Deutschland an die Leiden der Kriege erinnert und vor einer Wiederholung gemahnt. Im 100. Jubiläumsjahr des Volkstrauertages zeigt die aktuelle Weltpolitische Lage allerdings schreckliche Parallelen zu längst überwunden geglaubten. So sind es wieder die Weiten der Ostukraine die zum Friedhof für Zehntausende, meist junger Männer, werden. Bereits 2014, als man zuletzt in Wallersdorf zusammenkam, mahnte Pfr. Kretschmer der aggressiven Haltung Russlands Grenzen zu weisen und wachsam zu sein. Der auf den ersten Blick so bequeme Kuschelkurs mit Autograten, wo auch immer auf der Welt, gefährdet auf Dauer unser demokratisches Selbstverständnis.

Die Ansprache und das Totengedenken wurde eingerahmt durch zwei Choräle des Chores „Jubilate“ unter Leitung von Pfr. Toralf Kretschmer. Unter den Klängen von „Ich hatte nen Kameraden“ legte Bürgermeister Lars Wicke und Ortsvorsteher Bernd Emmerich den Ehrenkranz der Stadt Grebenau nieder. Den musikalischen Auftakt und den Schlussakkord setzte der Posaunenchor Grebenau unter der Leitung von Jürgen Schuchardt.