Die Gigabit Gemeinden Romrod, Gemünden und Grebenau
VOGELSBERGKREIS - Zu Gigabit-Gemeinden werden in Kürze Romrod, Grebenau und Gemünden. Alle drei Kommunen werden von der Firma TNG Stadtnetz mit Glasfaseranschlüssen bis ins Haus ausgestattet. Im Vorfeld mussten mindestens 40 Prozent aller Haushalte einen Vertrag mit dem Unternehmen abschließen, damit sich der zukunftsweisende Ausbau für die Firma auch wirtschaftlich rechnet.
Nachdem die 40-Prozent-Marke in unterversorgten Kommunen Gemünden und Grebenau mühelos noch weit vor dem Zeichnungsschluss am 18. Oktober geknackt wurde, schaffte es auch die Stadt Romrod mit einer Zeichnungsquote von 46 Prozent. Mitentscheidend dafür war, dass die private Glasfaserinitiative mächtig die Werbetrommel für das Kieler Unternehmen rührte, um auch die bislang unterversorgten sogenannten Oberdörfer mit schnellen Internet zu versorgen. Überzeugungsarbeit musste die Glasfaserinitiative aber nicht dort, sondern vor allem in Romrod und Zell leisten, weil es dort bereits zahlreiche schnelle Internetanschlüsse gibt, aber eben kein Glasfaser bis ins Haus und somit Gigabitanschlüsse, die in den kommenden Jahren nach oben offen skalierbar sind. "Wir sind glücklich, dass wir mit einem fulminanten Endspurt die 40 Prozent-Hürde noch haben nehmen können - das ist ein tolles Ergebnis für alle fünf Romröder Ortsteile, die nach mitunter jahrelanger Unterversorgung endlich modernste Internet-Infrastruktur erhalten", sagt Thomas Liebau, Initiator der Romröder Glasfaserinitiative. Und weiter: "Für alle teilnehmenden Privathaushalte und für die Stadt insgesamt ist es eine klasse Aufwertung. Danke an alle Mitbürger, die das Projekt unterstützt und einen Vorvertrag abgeschlossen haben."
"Nach Hinzunahme der letzten Posteingänge und Onlinebestellungen liegt Romrod nun bei deutlichen 46 Prozent, Grebenau erreicht sogar starke 61 und Gemünden 60 Prozent", informiert die TNG Stadtnetz über die Zeichnungsquoten in den drei Vogelsberger Pilotgemeinden. "Das sind alles sehr gute Ergebnisse", kommentiert TNG-Geschäftsführer Volkmar Hausberg, "Teile Romrods sind derzeit noch recht gut über die alten Kupferleitungen versorgt. Dass sich dennoch 46 Prozent der Haushalte für Glasfaser bis ins Haus entschieden haben, zeigt, dass die Menschen ihre Gemeinde fit für die Zukunft machen wollen. Das Resultat ist auch zu großen Teilen auf das private Engagement vieler Bürger zurückzuführen, die die Wichtigkeit erkannt und an die Solidarität ihrer Mitbürger appelliert haben", fügt Hausberg an.
In den kommenden Wochen würden die Verträge nun auf Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben und Unterlagen überprüft. Außerdem beginne die Trassenplanung anhand der eingereichten Verträge. "Aufgrund der guten Ergebnisse in den drei Pilotgemeinden haben wir uns entschieden, hier noch alle weiteren Vertragseingänge bis zum 30. November 2020 zu berücksichtigen, sodass der Hausanschluss inklusive 20 Meter Tiefbau bis dahin ebenfalls noch kostenlos bleibt", informiert Hausberg.
Grebenau Bürgermeister Lars Wicke (Freie Wähler) sagt: "Ich bin froh und glücklich, dass wir das Quorum erreicht haben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir Grebenau zukunftsfähig gestalten. Es ist gut, dass es einen privaten Anbieter gibt, der uns die Möglichkeit dazu gibt." Die Stimmung, die ihm zurückgespiegelt worden sei, sei durchweg hervorragend. Am Beispiel von Schwarz macht er deutlich, dass es dort derzeit nur Anschlüsse mit einem Megabit gebe. Durch die Glasfaseranschlüsse bis in jedes Haus werde die Geschwindigkeit vertausendfacht. Sein dank gelte aber auch den jungen Leuten wie dem Kirmesclub, der sich für den Glasfaserausbau engagiert und Freunde und Nachbarn für das Projekt begeistert habe. "Daher ist es auch ein Gemeinschaftserfolg", sagt Wicke. Die Stadt Grebenau werde jetzt im nächsten Schritt alles daran setzen, um die Funklöcher beim Handyempfang zu beseitigen - vor allem in Bieben und Reimenrod. Dazu seien bereits erste Gespräche angelaufen.
"Die Gemeindevertretung hatte schon vor einigen Jahren erkannt, dass die Breitbandversorgung in Gemünden einer der wichtigsten Bausteine für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde ist", kommentiert Erster Beigeordneter Eckhard Kömpf. Durch die TNG Stadtnetz habe sich jetzt die Möglichkeit für Glasfaseranschlüsse bis in jedes Haus ergeben. Um die Möglichkeit wahrzunehmen, sei aber kein Beschluss der Gemeindevertretung möglich gewesen, sondern das Mittun der Bürger. Daher bedankten sich die Gemeindevertreter bei allen, die mit ihrer Unterschrift geholfen haben, dieses Ziel zu erreichen. "Sie haben damit nicht nur für sich selbst und ihre Immobilie einen enormen Vorteil erzielt, sondern gleichzeitig auch durch ihre Weitsicht einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde geleistet", sagt Kömpf im Namen der Gemeindevertretung und aller Fraktionen.