Grebenauer Apotheke impft gegen Corona

Im Kampf gegen Pandemie mithelfen: Beate Fughe wagt Schritt aus Überzeugung. Erwartet geringe Nachfrage kein Ausschlusskriterium. Nur wenige Apotheker machen von der Möglichkeit Gebrauch. Eine davon ist die Grebenauer Apothekerin Beate Fughe.

GREBENAU - Seit Dienstag dürfen auch Apotheker Impfungen zum Schutz vor dem Coronavirus verabreichen. In Hessen sind dies bislang laut Apothekerverband 114. Aber nur zwei im Vogelsbergkreis. Die Paracelsus Apotheke in Grebenau und die Sonnenapotheke in Schlitz. Die Grebenauer Apothekerin Beate Fughe erklärt, warum sie sich für diesen Schritt entschieden hat, während sich viele ihrer Kollegen zurückhalten. Auch sie gehe davon aus, dass der überwiegende Großteil aller Impfwilligen sich den Schutz inklusive Booster bereits abgeholt habe. Sie wolle aber im Kampf gegen die Pandemie unbedingt mithelfen.

"Ich finde toll, dass wir von der Regierung miteinbezogen werden und uns das auch zugetraut wird. Durch Corona haben wir viele Aufgaben zugetragen bekommen, um die Gesunderhaltung der Bevölkerung zu stärken. Ich finde es eine sehr wichtige Sache, auch wenn das natürlich gerade jetzt kein Erwerbszweig ist", sagt sie. Falls es aber einen Omikron-Booster geben sollte, könnten die Apotheker die Ärzte bei Massenimpfungen unterstützen, da diese zur Zeit vollkommen überlastet seien. Falls erneut in einer kurzen Zeit viele Menschen geimpft werden müssten, seien zusätzliche Kapazitäten ein großer Vorteil. Damit sie überhaupt Impfungen verabreichen dürfe, habe sie gerne zusätzliche Zeit geopfert. Sie habe neben zehn Stunden Online-Schulung auch praktische Übungen in Köln absolvieren müssen. Das sei so vorgeschrieben, falls es tatsächlich zu unerwarteten Komplikationen bei einer Impfung kommen sollte. "Ich fühle mich bestens vorbereitet", sagt sie. Außerdem seien viele weitere Vorbereitungen und Planungen nötig gewesen, damit sie in ihrer Apotheke impfen dürfe. Das sei im Vorfeld anstrengend gewesen, aber sie habe es gerne auf sich genommen, weil es ihr persönlich extrem wichtig sei. "Wenn ich nur ein paar bislang ungeimpfte Menschen dazu bringen kann, sich impfen zu lassen, haben wir doch alle gewonnen", hebt sie hervor.

Ein weiterer Grund für sie, Impfungen anzubieten, sei auch die geografische "Insel-Lage" des Gründchens. Persönlich müsse sie es schließlich nicht auf sich nehmen, morgens und abends vor beziehungsweise nach den Geschäftszeiten Corona-Tests anzubieten. Aber diesen Mehraufwand nehme sie seit Längerem gerne in Kauf. "Wo sollen die Menschen denn sonst hin? Ich will einfach für die Menschen im Gründchen da sein", so Fughe.

Für ihren ersten Impftermin am kommenden Samstag hätten sich bereits fünf Menschen angemeldet, obwohl sie das Angebot lediglich über ihre Homepage am vergangenen Sonntag publik gemacht habe. In Zukunft wolle sie immer samstags impfen, da das während der regulären Geschäftszeiten in der Apotheke nicht zu bewältigen sei. Falls die Nachfrage größer werden sollte, könne sie sich aber auch noch zusätzlich den Mittwoch vorstellen. "Ich finde es eine coole Sache, das machen zu dürfen und, dass ich auch nur kleine Mengen Impfstoff bestellen kann", sagt sie. Darüber hinaus habe sie sich jetzt auch ein PCR-Gerät bestellt, obwohl sie aufgrund des Anschaffungspreises lange mit sich gehadert habe. Aber auch das gehöre aus ihrer Sicht dazu, wenn sie ihren Kapazitäten entsprechend im Kampf gegen die Pandemie mithelfen wolle.

Quelle: Oberhessische Zeitung https://www.oberhessische-zeitung.de/lokales/vogelsbergkreis/grebenau/grebenauer-apotheke-impft-gegen-corona_25298767

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