Seniorenheim evakuiert
Grebenau (webe). Die Brandmeldeanlage im Mentatis- Seniorenheim ist am Donnerstag um kurz vor 19 Uhr mittels Rauchs ausgelöst worden. Das war das Startsignal für eine Großübung aller Grebenauer Feuerwehren mit Unterstützung des Betreuungs- beziehungsweise Sanitätszugs des DRK Kreisverbands Alsfeld.
Im Vorfeld waren die Brandschützer lediglich darüber informiert worden, dass im Laufe der Woche eine Großübung stattfinde - ohne den Alarmierungstag, Zeitpunkt und Einsatzort zu kennen. Beim Personal der Pflegeeinrichtung waren lediglich der Leiter der Haustechnik und der Einrichtungsleiter in die Pläne eingeweiht worden.
»Es soll die Rettung der Personen, aber auch die Umlegung der Bewohner geübt werden«, so Stadtbrandinspektor Christoph Schwarz im Vorfeld. Vor Ort informierte Übungsleiter Sascha Stieler über das Einsatzgeschehen. Das Gebäude sei bis hin zur Nullsicht vernebelt worden, so dass unter realen Bedingungen geübt werden konnte. Zudem seien Glutnester simuliert worden, auf die Wärmebildkameras ansprechen.
Es sei um die komplette Räumung des Gebäudes gegangen. Weil in dieser Größenordnung normalerweise nicht geübt werde, habe es sich um eine Gemeinschaftskation von drei Organisationen gehandelt. Auch das Personal des Dienstleisters Menetatis sei in die Räumung der Feuerwehr eingebunden worden, um die Bewohner in die Obhut des DRK zu übergeben.
»Wir habe es geschafft, alle zu mobilisieren«, so Stieler. Das DRK habe sich bereits um 18 Uhr in Alsfeld an der Hessenhalle bereitgestellt. Nach Eintreffen der Grebenauer Feuerwehr kurz nach Alarmauslösung seien dann die weiteren Gründchenwehren hinzugerufen worden, wie es das Szenario vorgesehen hatte. Schließlich hätten gleich fünf Räume gelöscht werden müssen, in denen sich allesamt lebende Darsteller mit unterschiedlichen Verletzungen befanden. Darüber hinaus gab es eine vermisste Person, die Mittels Wärmebildkamera gefunden und gerettet werden musste.
Das DRK habe dann das Signal durch die Alarmstichwort-Erhöhung bekommen und habe den kompletten Verband von Alsfeld nach Grebenau verlegt. Um den Verkehr nicht zu stören, seien sie zwar im Verband gefahren, hätten die Sondersignale aber erst kurz vor dem Einsatzort eingeschaltet. Beim Eintreffen habe das DRK zahlreiche verletzte Personen versorgen müssen. Das waren oftmals Dummies, die als bettlägerige Personen von den Brandschützern in Sicherheit gebracht worden waren.
Stieler resümierte: Es habe zwar bei der Übung im Zusammenspiel von Feuerwehr und den Menetatis-Mitarbeitern kleine Fehler gegeben, die sich aber lediglich im Ernstfall auf den Versicherungsschaden ausgewirkt hätten. Die Menschenrettung sei dagegen erfolgreich verlaufen. Vom DRK habe er noch keine Rückmeldung erhalten. »Übungen sind da, um Fehler zu machen. Wären wir perfekt, müssten wir nicht üben«, sagt Stieler. Die Übung habe genau gezeigt, wo Ausbildungsdefizite bestehen. Sowohl aufseiten der Brandschützer, des DRK als auch beim Betreiber der Einrichtung. »Von so einer Übung profitieren wir alle«, so Stieler.
Teilgenommen hätten fünf Feuerwehren mit 55 Personen und das DRK mit zwei Zügen und 40 Personen. Mit allen Darstellern und Heimbewohnern seien 110 Menschen beteiligt gewesen.
Selbstverständlich seien aber nicht alle Heimbewohner an der Übung beteiligt worden. Hier hatte sich vorab eine Gruppe von Feuerwehrleuten bereit erklärt.
Quelle: Oberhessische Zeitung