Umweltbeauftragte der Stadt Grebenau; Arno Eifert informiert: Wohnraum für Fledermäuse geschaffen

Foto: Arno Eifert

Schwarz; Er wirkt dunkel, feucht und ein wenig geheimnisumwittert, der ehemalige Eisenbahntunnel an der Rainröder Straße in Schwarz. Ein idealer Lebensraum für Fledermäuse. Die Natur- und Vogelschutzgruppe Schwarz hat es sich zur Aufgabe gemacht den bedrohten einheimischen Fledermäusen zu helfen, so der 1. Vorsitzende, Matthias Maurer. Alle 21 in Hessen nachgewiesenen Fledermausarten stehen auf der "Roten Liste der gefährdeten Säugetiere in Deutschland" und müssen unbedingt geschützt werden.

Für viele gefährdete Fledermausarten sind Höhlen und Durchlässe  ein wichtiges Rückzugsquartier im Winter oder ein geeignetes Sommerversteck.  Doch Fledermäuse sind vielleicht nur die prominentesten Höhlenbewohner im Winter. Allerlei andere Tiere überwintern ebenfalls in den etwa 3 bis 9 Grad warmen Höhlenverstecken, z.B. Siebenschläfer, Kröten und Feuersalamander. Auch sie stehen unter besonderem Artenschutz. Zur Erhaltung der Fledermauspopulationen bedarf es besonderer Schutzmaßnahmen. Wir haben einige Fledermaus-Gewölbestein beschafft, diese nehmen die im Umfeld vorhandene Feuchtigkeit auf und bieten den Tieren dadurch die ­geeigneten klimatischen Bedingungen in ihren Schlupfwinkeln.

Die fleißigen Naturschützer  aus Schwarz haben die Gewölbesteine, unter Einsatz von Stirnlampen und Bohrgerät, an der Betondecke des Durchlasses befestigt. ­­An offenen Wasserdurchlässen und unter Brücken schlafen oft einzelne Männchen der Fransen­fledermaus und auch kleine Gruppen von Wasserfledermäusen. Die Steine bieten ihnen und anderen Fledermäusen ein optimales Tagesversteck  Vielleicht, so hoffen wir, siedelt sich auch die Mopsfledermaus, wie sie es beispielweise im Milseburgtunnel in der Rhön getan hat, bei uns an. Übrigens: Fledermäuse können über 15 Jahre alt werden, teils sogar deutlich älter. Sie haben pro Jahr nur einen einzigen Nachwuchs. Im Winter verlieren sie mit über 50 Prozent dramatisch an Gewicht.

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