Von Chor- bis Badewannensängern

EULERSDORF - (lb). „Singen befreit, macht Spaß, ist gesund und fördert in der Gemeinschaft den persönlichen Mut und das Selbstvertrauen sowie das Gemeinschaftserlebnis für alle. Wer also gerne singt, sollte nicht schweigen oder verstimmen, sondern jede Gelegenheit zum Freudengesang nutzen“, sind sich die Grebenauer Dietmar Hedrich und Rainer Schmidt im Gründchen schnell einig: Beide Herren, selbst von Hause aus leidenschaftliche Sänger, laden am heutigen Samstag um 19.30 Uhr ins Dorfgemeinschaftshaus Eulersdorf zu einem Singformat der besonderen Art: dem ersten Eulersdorfer „Rudddelsingen“ oder einfacher gesagt „Komm sing mit“.

Am Beispiel eines Geburtstagsständchens wird die Intention der Initiatoren schnell deutlich. „Ohne große Vorbereitungen stimmen Menschen in ein gemeinsames Lied ein und haben von Null auf Hundert viel Spaß dabei“, beschreiben Hedrich und Schmidt ihr erstes Singvergnügen dieser Art. In Großstädten erfreue sich das zwanglose „Karaoke-Singen mit vielen Gleichgesinnten“ einer fortwährend ansteigenden Beliebtheit. Und was in der Stadt den Menschen guttue, könne doch auch den Menschen im Vogelsbergkreis keineswegs schaden, sind sich die Organisatoren sicher. Sie machen die Probe aufs Exempel. Angesprochen sind kurzerhand alle mit Lust auf und zum Singen: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Brummbären, Goldkehlchen, Badewannen- und Duschsänger, Kämmerlein-, Hobby- und auch echte Chorsänger. Auf den Punkt gebracht – alle, die gerne einmal „mit den Wölfen heulen“ wollen ohne eine feste Bindung, Zugehörigkeit oder Verpflichtung eingehen zu müssen. „Wer also ,Atemlos‘ singen will, darf es lauthals tun“, so die Botschaft der Initiatoren. Ob jemand dabei die Töne richtig trifft, ist unwichtig. „Hauptsache, die Leute haben bei diesem Mitmachkonzert ihren Spaß und gehen bestenfalls beschwingt nach Hause – getreu der Erkenntnis ,das hat mir gefallen. Gerne wieder‘ “, haben die Veranstalter vor Augen.

Dementsprechend legen sie sich am Abend auch mächtig ins Zeug mit Mischpult, Mikros und Beamer sowie den Oldies, Schlagern, Gassenhauern und Pop-Hits ab den legendären 1970er Jahren bis heute, aufgelegt im digitalen Musikformat. Die Texte nämlich, an denen der Gesang in lockerer Runde oftmals scheitere, werden für alle erkennbar per Beamer auf eine Wandfläche projiziert. Und ein Playback sorgt für den passenden Rhythmus im Blut.

Dazu gedimmtes Licht und Stehtische im Raume, an denen Mitsänger Position beziehen, miteinander quatschen und lachen sowie erfrischende Getränke zum Ölen der Stimmen – und der sangesfreudigen Veranstaltung steht nichts mehr im Wege. Als „Vorturner“ werden Hedrich und Schmidt ihre Gäste sicherlich aus der Reserve locken. Wer weiß, vielleicht entfacht das „Rudddelsingen“ in Eulersdorf ein neues Bewusstsein für gemeinschaftliches Singen und die Sprache, die letztlich jeder versteht – die Musik. Übrigens: Die Veranstalter widmen ihr Vorhaben den anstehenden Feierlichkeiten zur 750-Jahrfeier von Eulersdorf Anfang Juli. Der Erlös der Veranstaltung soll zur Durchführung des Festprogrammes verwandt werden. Es wird ein Eintritt erhoben.